Autor Thema: Jawatreffen in Helsinki / Finnland 2010  (Gelesen 36058 mal)

Arnold

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Hallo, Jawafreunde !
Wie bereits angekündigt, möchte ich hier im Forum meine Erlebnisse bei der Fahrt zum Jawatreffen in Helsinki schildern.
Vor Fahrtbeginn wurde meine Jawa 500 OHC und PAV-Anhänger durchgecheckt und reichlich mit Ersatzteilen ( u.a. eine kompl. Lima, Kupplungsteile, Rollenketten, Schläuche, Glühlampensatz, Zündschloss, 2. Geelbatterie, Seilzüge, Motor-u. Getriebeöl zum Nachfüllen u.v.m.) beladen. Reichlich Werkzeug, dazu meine persönl. Sachen und sogar ein kleines Zelt, der PAV-Anhänger war bis an die Belastungsgrenze (30kg) beladen!
Die Fahrt dauerte für mich 16 Tage (vom 10.07.-25.07.2010)und am Ende waren es dann über 3700 Km Fahrtstrecke !
Die Anfahrt zum zentr. Treff beim Fred Rode in Kuchelmiß / MV efolgte für mich ab Aalen, über Thale / Harz ( Übernachtung bei meiner Schwester )und am 11.07.10 kam ich ohne Probleme in Kuchelmiß an.
Dort kamen alle 14 Teilnehmer und 12 Motorräder zusammen . Uli aus Halle hatte ein Renault-Campmobil, in dem wir praktischerweise ein Teil unseres Gepäcks verstauen konnten ! Seine 350.er Jawa hatte er hinten auf einem Spezialträger am Wohnmobil mit!
Ausser 9 Stück 350.er Jawa und eine 250.er, waren noch eine
BMW 650 und eine Yamaha XJ 1100 dabei.
Die Anfahrt zur Fähre nach Sassnitz verlief am nächsten Tag problemlos. Die Fährüberfahrt nach Kleipeda/Littauen dauerte ca. 18 Stunden und war ein Erlebnis, nur das gerade eine techn. Überprüfung der Motoren usw. auf hoher See für etwa 2 Stunden erfolgte, war ungewöhnlich für uns - zudem keinerlei Hinweise des Kapitäns erfolgte!
Auch die Fahrt übers Baltikum ( Littauen, Lettlan und Estland haben alle gut überstanden . Die Übernachtungen erfolgten jeweils auf Campingplätzen, vorwiegend an der Ostseeküste, dabei mussten wir 2 Mal im Zelt übernachten. Das Schlimmste dabei waren die Mücken und Stechfliegen, aber es war auszuhalten !
Die Fähre in Tallin/Estland zur Überfahrt nach Helsinki war überbucht und erst am nächsten Tag um 9.00h konnten wir endlich loslegen! Die Nacht verbrachten wir in einem guten Hotel am Hafen von Tallin - wegen starkem Regen!
Nach ca. 2,5 Stunden kamen wir gut im Hafen von Helsinki an, wo wir von unseren 4 finnischen "Jawasakki" schon erwartet wurden.Die Wiedersehensfreude war gross und sie geleiteten uns mit Ihren Jawas zum Campingplatz in Helsinki.Dort kamen auch 9 russische Jawafreunde aus Moskau mit ihren Jawas an ( Freunde von Johannes Dressel ). Am Nachmittag zeigte uns Stefan ( er lebt als Deutscher schon länger in Helsinki und spricht perfekt finnisch )die schöne finnische Hauptstadt und bei einem Schiffsausflug die "Scheren" an der Küste bei Helsinki-einfach toll! Am nächsten Tag ging es im Jawakonvoi, unter der Führung unserer vier "Jawasakki", nach Lahti, ca. 105 km nördlich von Helsinki! Es war eine schöne, unvergessliche Ausfahrt !Unsere Jawas, vor allem meine Jaw 500 OHC mit PAV, fanden viel Beachtung in Finnland, die bekanntlich über 100.000 Jawas einführten, darunter nur ca. 8 Jawa 500 OHC, davon sollen noch 5 Stück laufen, erzählte uns der Chef des finnischen Jawaclubs.
Am nächsten Tag mussten wir leider Abschied nehmen und die Fähre brachte uns dann wieder nach Tallin / Estland. Die Rückfahrt übers Baltikum war wiederum ein schönes Erlebnis und besonders die Stadt Riga in Lettland hat uns beeindruckt!
Auch die Rückfahrt und Fährüberfahrt von Kleipeda nach Sassnitz und die Weiterfahrt nach Kuchelmiß zum Sammelpunkt bei Fred Rode war problemlos. Obwohl es sehr heiss war (täglich um 38°C ), haben Fahrer und Maschinen alle Strapazen gut überstanden!!!
Besonderen Dank an dieser Stelle an unserer "Reiseleiter" Johannes Dressel, an Fred Rode und Frau wegen der guten Betreuung in Kuchelmiß, an "Finanzchef und Buchhalter" Bernhard und Torsten als Dolmetscher und umtriebiger Fotograf und "Allrounder" der Reiseleitung! Besonderen Dank auch an unsere vier finnischen Jawafreunde "Jawasakki" für die Einladung und Betreuung vor Ort in Finnland!
Für mich mit fast 68 Jahren und (diversen Gebrechen) war es eine anstrengende, aber auch sehr schöne, erlebnisreiche und unvergesslich Tour! Mit meiner zuverlässigen Jawa 500 OHC mit PAV-Anhänger, habe ich beweisen können (obwohl viele Jawakenner abrieten)das auch diese, als anfällig und sensibel verschriehene Maschine, durchaus langstreckentauglich ist!
Eine gebrochene Vorderkotflügelstrebe, abgebrochene Halterung der Kotflügelstebe am linken Vordergabelholm ( Gussteil)und total zerbrochener Kotflügel des PAV-Rades waren (nur) die Bilanz an Schäden, die auf schlechte Strassen des Baltikums beruhen! Eine Überprüfung der Technik zu Hause ergab z.B. das der Motor meiner Jawa 500 OHC nur ca. 0,5 Liter Motoröl verbrauchte und die Ventileinstelung sich nicht veränderte, selbst die bisher anfällige Lima ( mit elektron. Zündung und Regler von Fa. Laubersheimer )hat problemlos die Belastungen überstanden!
Nun ist die Maschine wieder o.k. und zum nächsten Einsatz bereit!
Mit freundlichen Grüssen - Arnold
Arnold Büber